Tag 1 Der Anreisetag – Formel 1 und „Katha-Aktion“
Dann marschiert die Horde nach einem Foto auch schon gen Bahn. Unsereinst fährt mit Vincent als Beifahrer durch ein Schneegestöber gemütlich auf der Autobahn gen Süden.
Dann auch schon der Aufruf zum ersten Training und die Einteilung in die Trainingsgruppen. Kurzer Auftakt mit Koordination und Dauerlauf. Bei 0°C und quer durch die Schneeverwehungen. Dann der Hauptteil: Koordination im Schnee. Nach Frostung meines Gehirns kombiniert mit der Erschöpfung vom Dauerlauf kommt mit die Idee, einen Formel-Eins Parkours im Schnee zu bauen. Und hierzu gibt es nichts besseres, als Antons große Füße. Danach kann dann jeder die Strecke laufen (-:
Mit koordinativen Übungen und verschiedenen Geschwindigkeiten wird Antons Parcours (übrigens in Herzform) dann mehrere Male durchlaufen. Beschleunigen, frequent treten, rechtzeitig anbremsen und die Kurvenlage nicht vergessen! Dann endlich rein ins Warme und ein wenig dehnen.
PAUSE - oder so. Planung, unzählige Fragen und Mittag mit selbst mitgebrachtem Essen (oder auch nicht) füllten die Pause. Dann die offizielle Begrüßung mit so vielen Regeln, dass einigen Neuen sichtlich der Kopf brummte. Vor allem diese" Strafrunden"" sorgten für Stirnrunzeln: blicke man aus dem Fenster, so sah man auf der 600m-Strafrunde ordentliche Schneeverwehungen und Hindernisse. Doch es dauerte nicht lang, da machte sich die erste Reihe von Athleten und Trainern auf den Weg, diese Runde zu testen. Erstaunlich, was man sich immer wieder für eine Sprache aneignet (Die Schüler sind schuld!).
Im Training folgte eine schnelligkeitsorientierte Einheit. Und dann noch einige kleine bekloppte Staffeln mit Rollbrettern. Toll- so eine Grundschulhalle! Und dann der Wiemersdorf Klassiker: Bratzball!
Auf dem Heimweg kam dann auch schon die Vorfreude auf Heikes Abendessen durch! Das Tempo wurde erhöht und plötzlich konnten auch die wieder laufen, die vorher kaum noch stehen konnten. Und es hatte sich gelohnt: Chili con cane mit Fingerfood-Beilage und im als Nachtisch Milchreis mit Kirschen-. Wahnsinn.(ich glaube übrigens, dass die abendliche Erschöpfung vom vielen Essen stammt).
Als Abendprogramm hatte sich Katha dann lebhafte Speile ausgedacht, die alle gut forderten und für viel Interaktion sorgten. Schnell saßen viele auf dem Schoß von Menschen, die sie noch nicht mal mit Namen kannten und schnell gab es auch akrobatische Kunststücke zu bestaunen. Die vielen neuen Gesichter bekamen schnell einen Namen.
Akrobatisch war übrigens auch die Dusche mit Apfelsaft, die Femke bekam, als unsereinst versuchte, den Daumen aus dem Lauft-Shirtärmel herauszubekommen.
So ging dann der erste Tag langsam dem Ende entgegen. Die Kleinen wurden etwas früher ins Bett gesteckt, aber auch die Älteren entschwanden relativ früh in die weiten der dunklen Halle.
Bilder vom ersten Tag - etwas durchgemsicht, da sie von mehreren Kameras stammen
Tag 1
Tag 2 - Vermisste und Torturen
Es kündigte sich ein fröhlicher zweiter Tag an: Man öffnete die Tür der Halle, blickte ins Licht und wurde gleich gefilmt. Bis man das selbst realisiert hatte, war aber schon ein lustiger Videomitschnitt entstanden, wie später zu sehen war. Die Youngsters waren schon vor mir auf (6.30Uhr) und spielten
Ligretto. Noch war nicht klar, was der Tag so an Herausforderungen bringen würde. Beim Frühstück sahen alle noch sehr frisch aus, insbesondere die Athleten, die ihre Strafrunden vor dem Frühstück laufen mussten. Katha hatte sich bei der Anleitung des Spieleabends 5 Runden genehmigt. Der Schnee war immer noch sehr hoch und so war es wirklich nicht angenehm, die Distanz zu laufen, während alle anderen von drinnen zuschauen konnten. Von drinnen rauszuschauen, war aber umso schöner.
Nach einigen Bechern Kaffee sah die Welt dann auch wieder besser aus. Ein fröhliches Frühstück folgte. Zudem übernahm im Anschluss Basti das Wort und führte die Gruppe ins Mörderspiel ein.
Dann ging es zum Training. Ein Teil (Vincent, Anton, Mansor, Marcel und Tine) reiste früher ab, um die Bahn von Schnee frei zu räumen. Auch die Trainingsgruppen 1 und 3 folgten. Oder folgten eher nicht. Nach einem wirklich langsamen Tempo wurde mir vom letzten Radfahrer kurz vorm Stadion beim Vorbeifahren mitgeteilt, dass drei schon vor einiger Zeit verloren gegangen sind. Uns so begann eine kleine Suchfahrt, die ca. 40 Minuten dauerte. Wir fuhren quer durch Bramstedt, diverse Seitenstraßen ab, und dann sogar noch mal zurück nach Wiemersdorf. Dort sammelte uns zum Glück Daddel ein, da die Vermissten inzwischen auf Umwegen angekommen waren. Das Ganze hatte dann zur Folge, dass unsere Jüngsten sich
nach dem Mittag einer Fahrradfahrschulung unterziehen mussten und das wir vor dem Training vom Radsprint schon ganz gut platt waren. Das Training bestand aus Schneeschieben kombiniert mit Sprüngen, wobei man schon das Rollbretttraining des vergangenen Tages merkte.
Der Nachmittag war dann ein absolutes Highlight. Zunächst zeigten unsere Mittleren unheimlichen Elan, als sie sich eine Fahrradfahrschule ausdachten und unverzüglich und großartig umsetzen. (Video)
In der abschließenden Prüfung wurden dann auch alle mit Erfolge belohnt.
Und dann kam die langersehnte Trainerprüfung von Rene Graeber. Bereits in der C-Ausbildung war es ein Segen, ihm zuhören zu dürfen. Doch die Realität sah anders aus. Jans Antwort auf die Frage der Athleten, was wir machen hieß: Gymnastik. Das Gymnastik mit soooo vielen Schmerzen verbunden sein kann, war bisher nicht vorstellbar. Kombiniert mit einer unheimlichen Art von Humor genossen wir die Trainingseinheit. Die Schmerz/Anstrengungsskala von 0-10 sollte jeder selbst steuern, zwischenzeitlich hatte man das Gefühl, dass diese Übungen so zwischen 9-10 dauerhaft zu finden waren.
Ich selbst hatte mir, da die Matten alle verbraucht waren, die neuen Judomatten genommen. Ein schwerwiegender Fehler, da ich darauf unheimlich rutschte und ich allein schon durch das weite Setzen der Füße dauerhaft damit beschäftigt war, nicht endgültig in den Spagat zu rutschen. Und dann kam zusätzlich ja noch die Belastung drauf. Beim Durchsehen der Bildreihe konnte ich auch noch mal jede der ungewohnten Übungen nachempfinden, da sie sich tief in die Erinnerung eingebrannt hatten. Zwischendurch holte einem immer wieder die Motivation und Freude von Vorne ein, die einen anheizte, nicht aufzugeben. Das Lächeln schwand zwischenzeitlich einem verzweifelten, hilfesuchenden Blick. Wie soll ich denn nur das Ende noch erreichen? Und was ist mit Morgen? Und Übermorgen? Eine Trainingseinheit, die unheimlich intensiv war. Gleichzeitig könnte man sehr schnell seine Defizite in den Teilbereichen wahrnehmen (Fehlender Bewegungsradius und schwache Muskulatur). 90 Minuten höchste Konzentration in Reihe 1. Großes Lob an unseren Trainer, eine klasse Einheit. Klitschnass schleppte man sich aus der Halle. Zum Abendbrot hin kam nach dem körperlichen Trauma dann aber ein Wohlbefinden durch, das richtig gut war. Ich war am nächsten Tag richtig frisch und konnte bei der Sprintbelastung auf unheimliche Bewegungsspielräume zurückgreifen! Hammer Training! Vielen Dank! Die Bildreihe dürft ihr jetzt selbst genießen. Habe alle Bilder dringelassen und mir Kommentare nicht verkniffen.
Parallel zu der Einheit in der Halle nahmen alle anderen an einem Leichtathletik-Quizz teil. Stella und Paula erklärten sich bereit ein von Tine mitgebrachtes Quizz zu den Themenbereichen Teekesselchen, Märchen, Geographie, Regelwissen und Leichtathletikstars mit den 20 jüngsten Teilnehmern durchzuführen. Eigentlich hätte sie selbst noch dazu gehört. Zur Aufsicht und als Unterstützung in möglichen Problemsituationen gesellte sich Daddel dazu. Er war ganz begeistert wie wenig er benötigt wurden: „Die beiden hatten die Truppe voll im Griff. Haben schnell reagiert und entschieden, wenn es Probleme gab. So kam kein Unmut auf. Was sie sagten, war Gesetz!" Wo haben sie das bloß her?? Die Fragen zum Themenbereich „LA-Stars" haben sich die Spielleiter zuvor selbst überlegt. Es waren Fragen zu den „Stars" des LK Weiche: „Wie viele Athleten haben bereits an Deutschen Meisterschaften teilgenommen?" Eine gute Alternative zum Training...
Im Anschluss kümmerte ich mich einmal kurz um die Minis, die es sich zum Ziel gemacht hatten, sich unbedingt in die Haare zu kriegen. Ich glaube, dass ich mich schon lange nicht mehr mit so kleinen Kleinigkeiten beschäftigt habe. Die Jüngsten setzten sich kurz zusammen und lösten das Problem dann endgültig selbst. (Warum kann es in der Schule nicht so einfach sein?)
Abends ging dann die Post ab! Die älteren Athleten luden ein zu einer Nachtwanderung, die sie selbst vorbereitet hatten.
Die Resonanz bei den Jüngeren war groß. Und auf der Runde, passierte eine Menge. Ich kann nur aus meiner Perspektive berichten. Das laute Gekreische in regelmäßigen Abständen war mehrere hundert Meter zu hören. Es schien eine spannende Runde zu sein. Und man munkelt, dass Stella immer noch unter der Laterne wartet.
Ein langer Tag ging dem Ende entgegen. Das Fazit: Gleich zwei Mal Vermisste und so viel klasse Kreativität und Elan durch unsere Athleten.
Tag DREI- viel Training
Morgens schien die Sonne, als man in den Gemeinschaftsraum eintrat. Und unsere Jüngsten spielten gerade „mein Mann kann". Heute war der Tag an dem Vincent die Küchenregentschaft übernahm, da Heike sich noch ein wenig nach der Schule sehnte. Mehr dazu später. Das Vormittagstraining begann mit einer Hürdeneinheit in der Halle. Flaches Übersprinten war das Hauptthema, wobei die Halle immer nur eine Hürde zuließ. So entstand dann ein Intervallzirkel. Linda und Christina quälten sich am Rand mit Pezzibällen. Am Ende der Einheit folgte noch einmal 3 Minuten Stabkoordination.
Der Nachmittag war seine Schatten voraus: Es musste aufgeräumt werden, da das Wiemersdorfer Ferienprogramm einen Kinonachmittag angesetzt hatte. Auf Wunsch der Athleten zogen wir alles ein wenig vor, damit auch unsere Athleten reinschnuppern durften. Die Älteren radelten nach Bad Bramstedt. Dieses Mal ging es auf einem Feldweg zum Training. Da war zumindest Mal ein Weg. Voller Freude an Schnee, Schlamm und ordentlichen Schneeverwehungen war d ieses wohl schon der erste Teil der Trainingseinheit.
Im Stadion wartete eine fröhliche Tempoeinheit mit 10*100m und 3*150m auf sie. Mansor schloss sich nach seinen Läufen bei den Mädels (ich kann nicht mehr) dann noch einmal den Sprintern an und zog diese über 150m spontan ab. Fazit: Mansor kann immer!
Anschließend ging es dann fix nach Wiemersdorf zurück, da „die drei Fragezeichen" schon warteten. Die Halle war gut gefüllt mit Kindern und Tine mittendrin. Popcorn erfreute auch unsere Athleten und im Kinosaal tobte der Bär. Gute Stimmung und nette Gespräche waren das Fazit des Kinonachmittags, den wir gerne für das kommende Jahr wiederholen möchten. Was dann läuft, werden wir noch beraten.
Zwischenzeitlich liefen zudem allerorts die ersten Dreharbeiten zu unseren Videos. Mehr oder weniger erfolgreich.
Zum Abend war Küchenchef Vincent gefragt, der sein Team gut instruiert hatte. Erstmalig war es gelungen, dass die Spaghetti sich nicht zu einem einzigen Klumpen verformen. Eine spezielle Soße und extra Futter für die Vegetarier krönten das Abendbrot. Premiere gelungen, auch wenn Vincent gerne noch mehr Gewürze gehabt hätte. Doch für 50 Personen ist es schon etwas anderes zu kochen.
Abends gab es dann noch viel Zeit gemeinsam zu verbringen.
Tag vier - Das Duell
Der Dienstag begann mit einer nachträglichen Nominierung im Mörderspiel, da wohl einige Athleten vergessen hatten, dass sie eine Mission hatten. So begann ein verheißungsvoller Tag.
Nach dem Frühstück ging es in die sechste Trainingseinheit. Krafttraining. Jan hatte extra seine geliebten Langhanteln eingepackt und so ging es dann als lockeres, angeleitetes Warm-Up in der Wiemersdorfer Halle los. Zum Glück gab es zu zeit eine Hantel, ansonsten hätten einige den Vormittag wohl nicht überstanden. Grundlagen der Kniebeuge, dem Partner die Hantel reichen, ein paar Bauchmuskelübungen und Überzüge am Boden waren nur eine kleine Auswahl des „Durchbewegens". Viele fanden in der Langhantel eine neue Freundin. Zum Glück befanden wir uns in der Halle, so dass einige Athleten danach direkt in ihr Bett fallen konnten. In der Halle bot sich dann noch einmal eine Akrobatik-Show mit Linda und Thurid.
Der Nachmittag war bestimmt von den Vorbereitungen zum Kinderzehnkampf. Femke, Nele und Hannah wiesen ihr junges Team in die große Aufgabe ein. Da ihre Vorgänger den Zehnkampf annähernd perfektioniert hatten, waren es große Fußstapfen, in die sie traten. Sie entschieden sich für ein sehr junges Team, hatten die Älteren alle zum Training verdammt. Apropos Training: Für einen Teil der älteren stand eine Fahrradintervall-Einheit auf dem Programm: 10*1km mit hoher Frequenz bergauf. Nach dem letzten Abbieger schlug einem dann auch noch der kalte Gegenwind ins Gesicht. Thurid und Jan lieferten sich spannende Duelle, bis Thurid endgültig die Führung übernahm. 20km Rad machten Mansor auch viel Freude, der seine Muskula danach fast spürte.
Abends ging es dann gleich weiter mit Schlag die Thurid. Die jüngeren traten gegen Thurid an, während bei den älteren Athleten die Moderation übernahm und das Trainer-Dreamteam Nele, Dodo, Femke, Katha und Jan herausgefordert wurde. Bei Spielen wie dem Flaschentransport, Tangram, Wo liegt Minden, Brezelstaffel, Kronkorkenwurf auf eine magnetische Zielscheibe, Fußball, Autoschieben mussten die Teams zuvor ihre Besetzung angeben. Komischerweise bleib das Spiel „blasen" zunächst unbesetzt, so dass ich ohne Zweifel an Daddels Spielauswahl dieses Spiel wählte. Mein erstes Spiel war „Tangram". Richtig gesetzt! Das, was ich Jahre mit meinen Schülern in der Grundschule geübt hatte, war nun meine Aufgabe. Vincent legte ganz gut vor, allerdings nur mit Strafrunden. So hatte ich beim ersten Spiel Glück. Beim zweiten Spiel ging´s dann gegen Linda mit „Wo liegt Minden". Einmal gewusst, zweites und drittes Mal geraten. Glück gehabt! Doch dann holte mich Wiemersdorf 200X wieder ein. Damals würde ich gegen Ende des Trainingslagers von gut 20 Athleten attackiert, nach minutenlanger Gegenwehr dann mit Sprühsahne eingeseift. Das Spiel „Blasen" hatte das Ziel, ohne Hände aus einem Teller Sprühsahne das Kaugummi herauszusuchen und schnellstmöglich eine Blase zu machen. Absolute Chancenlosigkeit gegen Christina. Den Rest des Abends verfolgte mich dann trotz mehrfacher Reinigung auch wieder dieser saure Sahnegeruch, der einer vollen Windel gleich kommt. Sprühsahne und Jan, irgendwie keine gute Kombination.
Den Abend gewannen übrigens die Trainer. Vielleicht lag es ja an der guten Motivation des Teams, das seine Trainerkollegen dauerhaft anfeuerte und sich dazu auch von seinen Stühlen erhob, während einige aus dem Team der Athleten am Stuhl festgenagelt schienen. Leg dich nicht mit deinem Trainer an, sollte ja wohl das ganz klare Fazit sein!
Beim Mörderspiel hatte unsere hochmotivierte Trainerin Tine inzwischen auch Vollgas gegeben und mehr als die Hälfte aller Mitspieler erlegt. Selbst beim Radtraining wurde gejagt. Abends kam dann das überraschende Ende am Galgen.
Bilder von Montag und Dienstag
Kinderzehnkampf und Luftgewehrschießen
Allerdings war die ansonsten geliebte Morgenruhe sehr kurz. Frühstück war um 7.15 Uhr angesetzt, da es noch viel für den Wettkampf, der um 9.00 Uhr beginnen sollte, zu tun gab. Die Spannung lag schon in der Luft, die neuen T-Shirts ließen den Frühstücksraum blau schimmern. Wellenartig bewegten sich unsere Jüngsten dann auch schnell gen Tür, da in der Halle noch alles aufzubauen war.
Ich blieb noch ein wenig am Frühstückstisch sitzen und genoss es, einmal nicht die Leitung für einen Vormittag zu haben. Ein wenig gespannt auf die Veranstaltung war ich schon, da einfach so viele neue Athleten dabei waren. Kann auch schief gehen.
gegen 8.40 Uhr machten wir uns dann auch auf den Weg. Die Halle war mit fast 50 Teilnehmern gut gefüllt. Alles wirkte akribisch vorbereitet und das Tanzkommando wartete schon sehnsüchtig auf den Auftritt. Erstmalig nahmen auch Schüler aus Bad Bramstedt teil. Nach einer großartigen Erwärmung ging es dann endlich los. Es war ein Genuss, Nele beim Anleiten zuzuhören, die Riegenführer übernahmen dann und schon ging es in den Wettkampf. Alle Stationen waren top besetzt und jede Erklärung für die Kinder war eine Freude. Wenn es im Training auch so viele Nachwuchstrainer gäbe, müsste man sich keine Sorgen mehr machen. Die zwei Stunden Wettkampf gingen fix um, alle hatten viel Spaß und viele neue Freundschaften wurden geschlossen. Auch ein kleines Team Flensburger griff mit viel Ehrgeiz in den Wettkampf ein, allerdings in einer eigenen Wertung. Ich selbst hatte viel Zeit für Fotos, Zeit für Gespräche mit Eltern und Lehrern und war komplett arbeitslos. Die Auswertung gelang dieses Mal in absoluter Rekordzeit, so dass das Überbrückungsprogramm fast noch nicht mal aufgebaut war. Die Siegerehrung ging auch unheimlich fix vorbei, bis es dann zunehmend mehr am Rand klimperte. Die Medaillen fingen an, sich zu verknoten, so dass dann bei der dritten Ehrung ca. 30 Medaillen zu einem gigantischen Knoten verflochten waren. Insbsondere durch die Ruhe und geschickten Finger von Linn gelang es dann in akribischer Arbeit, das Knäuel auseinanderzubauen. Da wir aber so gut im Zeitplan waren, störte es niemanden.
Viel Freude bei der Siegerehrung und viele glänzende Augen rundeten die Veranstaltung ab. Und dann gab es zum ersten Mal seit 11 Jahren ein Dankeswort der Elternschaft. Diesem schloss ich mich auch noch einmal an und resümierte, dass Nele, Femke und Hannah die Veranstaltung großartig umgesetzt haben. Bis heute bin ich unheimlich beeindruckt - PERFEKT!
Nachmittags ging es dann in die neunte Trainingseinheit. Abends stand das Luftgewehrschießen an. Der Ausgang ist immer wieder spannend, da es immer Ausreißer noch oben und auch gewaltig nach unten gibt. Bei den Jungs setzte sich Finn mit 95,6 Punkten durch, gefolgt von Christoph und Jan.
Bei den Mädels gewann Laura mit starken 88,45 Punkten, gefolgt von den untrennbaren Zwillingen Nina und Leo (beide 88,X Punkte). Für alle eine Herausforderung. Wir mussten aufpassen, dass nicht einige Athleten abgeworben werden, da sie mit Leichtigkeit so starke Ergebnisse ablegten. Ein gelungener Abend mit viel Spannung und natürlich gutem Essen, das parallel verabreicht wurde.
Auf dem Weg zur Holstentherme
Aber auch die eigenen Kräfte schwanden langsam. Aber so ein Schwimmbad muss man sich verdienen. Also hatten wir eine recht intensive Krafteinheit auf dem Programm, die dann auch Wellness in der Holstentherme nach sich ziehen sollte.
Nach einem Rollbretterwärmungstick - oweia, da geht ja langsam gar nichts mehr ging es dann ins Kraftprogramm. Der Basketball sollte entscheiden. Zwei Gruppen wurden eingeteilt, Mogler Mansor war wohl glücklich, dass er nicht bei mir war, und warfen je Athlet einmal auf den Korb. Jeeder Wurf daneben führt zu einer Erhöhung der Wiederholungszahl. Und so startete Gruppe Manosr mit 70 Kniebeugen ins Rennen, es folgen 50 Liegestütz, mehrere Bahnen Ausfallschritte, Raupe und Kastensprints. Und dann noch einmal Brazzball als cool-down. Und schon war der Nachmittag verdient.
Für den Nachmittag hatten wir die Idee, dass wir in zwei Gruppen fahren. Die Jüngeren fuhren mit Tine und Team 30 Minuten früher los. Jans Gruppe sammelte sich um 14.00Uhr. „Ich erwarte, dass wir das Tempo so halten, dass wir die Gruppe kurz vor Bad Bramstedt abfangen". Die panischen Blicke derjenigen, die Jan noch nicht kennen, waren zufriedenstellend und so rollte die Karawane dann in Richtung Schwimmbad los. Es war eisig kalt, dieses Mal gingen die Kommandos besser durch und die Gruppe fuhr mit konstantem Tempo nach Kaki. Die Absperrer leisteten gute Arbeit und durften sich ein wenig mehr bewegen als alle anderen. Die Gruppe der Jüngeren hatte uns abgehängt und wartete schon an der Holstentherme.
Nachdem wir uns durch den engen, umgebauten Umkleidenbereich durchgearbeitet hatten, stand zunächst das Schwimmen fürs Sportabzeichen an. 200 Meter, 25m Sprint und auch die 800m wurden geschwommen. Dabei stellten unsere Leichtathleten fest, dass sie vielleicht die Sportart wechseöln sollen: War der 100 Meter-Sprint doch mit 12,3 Sekunden gar nicht mal so nebenbei abzurufen, konnten sie sich beim Schwimmsprint entspannen. Zeit waren 25 Sekunden, sie kamen allerdings schon in 14-16 Sekunden an. Keine gute Gewichtung beim Sportabzeichen oder wir sind keine geeigneten Sprinter. Die Zeit im Schwimmbad wurde dann intensiv genutzt. Die einen rutschten bis der Hintern glühte, andere frönten ihrer Sucht nach Fast Food und andere parkten ihren geschundenen Körper die ganze Zeit im Whirlpool, wenn sie es denn von Mama und Trainer aus durften. Nach dem Schwimmbad hauten wir uns Heißwecken rein und rollten dann im Tempo der Kleinen zurück nach Wiemersdorf.
Abends stand nach einem großartigem Essen und der Ankunft von Fossi gemeinsames Spiel auf dem Programm. Dieses Jahr setzte sich Ligretto, gefolgt von „DaVinci code" durch. Außer Wertung: Kakerlakenpoker, da dieses immer da ist. Neben den Spielen wurde mit Hochdruck an den Videos gearbeitet. Unsereinst entschwand früh müde in die Weiten der dunklen Halle. Dort brauchte man kein Hörbuch zum Einschlafen, da noch genug Betrieb in der Halle war. Einer der anstrengendsten Tage (Fahrradfahrstress) lag erfolgreich hinter uns.
Tag 7 - Das Finale
Mittags wurde dann noch einmal eifrig gebastelt. Die Videos standen kurz vor dem Abschluss, die Geschenke wurden gestaltet. Dadurch, dass wir erstmalig einen Vormittag frei gegeben haben, kam es allerdings zu einem unheimlichen Stimmungstief einzelner Teilnehmer. Jeder kennt es, wenn er aus einer Trainingsfreizeit zurückkommt. Der Fall ins Koma, schlafen bis zu 20 Stunden. Dadurch, dass einige jetzt schon die Pause hierfür genutzt hatten, wurde der „Jammerfaktor" und das „Selbstmitleid" sowie das „Nichterledigen einzelner Pflichten „genau von denen, die eine Pause hatten zu groß. Zeit für eine Ansprache. Hatten wir bisher noch nicht gehabt, aber nach Absprache mit dem Trainerteam durfte ich dann meine Gedanken in Form von einem Apell einmal kundtun.
Vorher ließ ich meine Gesprächsnotiz noch einmal von Daddel überlesen, so dass ich nicht zu vielen mit meiner deutlichen Aussprache auf die schmerzenden Füße trete. Das Besondere an einem Trainingslager ist doch gerade, dass man die Herausforderung der Belastung, Müdigkeit und des gemeinsamen Umgangs gemeinsam bis zur letzten Minute durchsteht.
Nach Jans Ansprache entschwanden dann alle zum 15.00Uhr Training.
In Bad Bramstedt wurden abschließende Läufe durchgezogen. Die meisten hatten jedoch das Glück nur noch für das Sportabzeichen laufen zu müssen. Und so liefen die Mädels ihre 800m und Denis seine 1000m. Femke und Tine mussten 3000m absolvieren, wobei sich das Läuferteam um Vincent, Anton, Marcel und Mansor über das gemütliche Tempo lustig machte. Das Läuferteam hatte von allen noch einmal das straffste Programm. Die mittlere Gruppe machte mit Katha einen Kraftzirkel. Beide Gruppen hielten sich an die „Abmachung" vom Morgen und arbeiteten noch einmal sehr konzentriert. Ein versöhnlicher Trainingsabschluss...
Gegen 18.30 Uhr stand dann auch schon das Essen auf dem Tisch: „Bramstedter Wonneproppen" hießen diese leckeren Bratwürste, die zusammen mit einer großen Schüssel Kartoffelsalat serviert worden. Lecker! Dann ging es auch schon zum Umbau der Halle..
Den Abschlussabend übernahm Tine, da Alex und Leefke ja nun studieren. Jede Gruppe sollte sich im Vorwege ein Spiel überlegen. Nachdem unsere Gäste Familie Dreier und Johannsen, die Schützensparte und die Dauerehrengäste Annika und Mutter eingetroffen waren, begann der Abend.
Im Vorspann lief noch einmal der Danke-Trailer für die Tartanbahn. Im Anschluss durfte Finn für den Lauf ins Leben noch einmal Werbung machen und den Applaus zu seinem grandiosen Tanzauftritt in dem Begleitvideo genießen.
Dann starteten wir mir den Videos, wobei immer ein Video und dann ein Gruppenspiel folgte. „Better your best" war das Motto der Videos, und es war wirklich ein gelungenes Videofeuerwerk, da alle Gruppen wirklich starke Ergebnisse präsentierten. Hierzu folgt noch einmal eine Präsentation auf der Homepage. Aufgrund der verwendeten Musik müssen wir uns da allerdings noch etwas einfallen lassen, da diese leider nicht GEMAfrei ist. Die Spiele bestanden aus Schminken, Erraten des Gegenübers, einer Staffel und vielen weiteren schönen Ideen. Die Gruppe um Mansor hatte bei einigen Spielen erheblichen Vorsprung, da sie irgendwie immer einen Trick mehr in der Tasche hatte. Interessant war auch die Gruppe, die trotz Zuhilfenahme des Taschenrechners beim Längenschätzen den letzten Platz belegte. Laut eurer Rechnung sied ihr im Schnitt 70 cm groß.
Am Ende des Abends bedankten wir uns herzlich bei unseren Unterstützern, unseren Trainern und Tine und mir wurde in Form eines kleinen Bäumchens auch noch einmal supernett gedankt.
Danach war richtig Dynamik angesagt. Die Gruppen saßen lebhaft und lange zusammen, von der Trägheit des Vormittags war nichts mehr zu spüren.
Tag 8
Das Frühstück war noch einmal ruhig und gelassen. Dann folgte die Einteilung. Entgegen der ursprünglichen Planung trainierte nur eine kleine Anzahl Athleten noch einmal. Tempoläufe bis zum Umfallen. Die Einteilung der Dienste verlief einwandfrei. Auch bei den Toilettenreinigung (waren ja schon intensiv vorgereinigt) wurde gedrängelt. Dann ging es ans Räumen. Alle Teilbereiche liefen grandios, es gab nichts zu bemängeln. So waren wir dann zügig fertig, konnten die vielen Fahrräder verladen und uns ans Resteessen machen (Die beste Form des Aufräumens). Auf der Rückreise wurde noch einmal in der Bahn getanzt. Am Flensburger Bahnhof torkelten dann alle zur wartenden Familie und freuten sich übers Wiedersehen.
Zeit für ein Fazit. Kurzform: Das Trainingslager war großartig.
Nachdem im Vorwege klar war, dass ein Generationenwechsel eingetreten war, waren wir sehr gespannt. Die Älteren waren nun zum Studieren ausgewandert, teils im Beruf und teils einfach nur der Liebe zum Opfer gefallen. Einige reisten zu meiner Freude aber auch zwischen. Umso gespannter schauten wir auf die neue große Gruppe.
Super Benehmen, super Zeitmanagement, tolle Unterstützung und Erfüllung der Aufgabenbereiche durch unsere Älteren, viele engagierte Jüngere mit tollen Ideen, starke Trainingsleistungen, ein großartiges Team. Viel Spaß und Freude für alle Beteiligten. Viele verborgene Talente wurden entdeckt, viele bekannte Talente ausgelebt, einige verloren einige Kilos Körpergewicht, andere nahmen von Heikes und Vincents grandioser Kost sogar noch zu.
Das Wetter war fies, aber es hinderte uns nicht am Training. Wir haben viel im konditionellen Bereich gearbeitet und müssen nun in der Technik nachlegen. Zum Glück war das Trainingslager aber so früh in der Saison.
Hier noch einmal ein paar Zahlen:
13-16 Trainingseinheiten wurden absolviert.
600m² Bahn wurden von Schnee befreit
ca. 100 Strafrunden wurden gelaufen, das sind 60 km
23 Sportabzeichen wurden abgeschlossen
Vertilgt:
30,9kg Bananen
28kg Äpfel
15kg Karotten
372 Müsliriegel
20 GB -Filmmaterial alleine bei Jan auf dem Rechner
3200 Rad-Kilometer
20 Stunden Nachbereitung für Jan Anträge, Berichte, Presse, Abrechnungen
Nun geht es in die Saison. Bleibt so fleißig und REGELMÄßIG beim Training und bringt euch genauso wie im Trainingslager ein! Ihr seid der LK Weiche, ihr gestaltet das Vereinsleben!