Jan Dreier beendet erfolgreich die Ausbildung zum Diplom Mentaltrainer Der Fachbereich Mentaltraining ist nun auch im SHLV ein stetiges Thema. Neben der Fortbildungsreihe im Kaderbereich habe ich mich als Lehrwart selbst in diesem Bereich zum Diplom Mentaltrainer in Leipzig ausbilden lassen. Am vergangenen Wochenende erhielt ich die freudige Nachricht der mit dem Prädikat “sehr gut“ bestandenen Ausbildung. Über die Inhalte des Mentaltrainings und den Lehrgangsverlauf möchte ich im folgenden berichten und für diesen Bereich alle Trainer sensibilisieren. Als vor einem Jahr „Mentaltraining in der Leichtathletik“ von Michael Draksal veröffentlicht wurde, begann ich, weitere Literatur zu sichten und kam ins Gespräch mit dem Autor. Dieser ist ursprünglich aus Schleswig-Holstein und betreibt neben seinem Verlag eine Beratungspraxis für Spitzensportler. Weltmeister und Olympiateilnehmer in diversen Sportarten erhielten hier bereits mentale Unterstützung. Zunächst meldete ich mich zu einer Fortbildung an, da ich dem Bereich Mentaltraining trotz Literaturstudiums immer noch nicht traute. In diesem Ausbildungsblock arbeiteten wir zweimal sieben Zeitstunden ohne jegliche Pause. Dennoch verging die Zeit wie im Fluge und Michael Draksal stellte uns sein komplettes Beratungskonzept zum Thema Motivation vor. Im Gegensatz zu allgemeiner Psychologieliteratur und anderen Vorlesungen an Universitäten war das Modul komplett praxisnah und im Details ausgearbeitet. Die Lehrgangsgröße war an diesem Wochenende mit drei Teilnehmern aus ganz Deutschland und der Schweiz optimal. Der hieraus resultierende Austausch mit Berufspsychologen aus dem internationalen Leistungssport war ebenfalls unheimlich effektiv. An Beispielen aus dem Tennis, Profibillard, Motorsport, Leichtathletik, Turnen und Tanzen verfolgten wir die Umsetzung der unzähligen Methoden. Auf der Heimreise nach dem ersten Wochenende wusste ich bereits, dass ich mehr von diesem Wissen haben muss. Es war bereits zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich viel in meinem Training, der Wettkampfvorbereitung sowie in der Ausbildung ändern würde. Die folgenden Ausbildungswochenenden bestätigten mich in dieser Annahme. Im Anschluss an die sechs Module folgten dann ein mehrteiliges Praktikum. Ich durfte zusammen mit Michael Draksal in Pforzheim u.a. Schützen trainieren, die in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Peking stehen. Gerade in der Sportart „Schießen“ konnte ich viel über den Umgang mit Fehlern, Konzentration und Spannungsregulation lernen. Die eintägige Abschlussprüfung mit zweistündiger Arbeit, mündlicher Prüfung, Diagnostik, Fallbesprechung und Supervision verlief wie im Fluge, da auch dieses alles sehr praxisorientiert war. Doch was ist denn nun eigentlich Mentaltraining ? Mentaltraining begleitet das normale Training und dient unmittelbar der Leistungsoptimierung. Des weiteren können durch Mentaltraining Blockaden (z.B. Trainingsweltmeister) gelöst werden. Mit Mentaltraining kann der Leistungsanstieg um ca. 15 Prozent beschleunigt werden, die Regeneration wird besser und auch außerhalb des körperlichen Trainings kann effektiv trainiert werden. Die fünf Hauptbereiche des mentalen Trainings sind Konzentration, Motivation, mentale Stärke, mentales Techniktraining und mentale Wettkampfvorbereitung.- vieles, was man sich stets von seinen Athleten wünscht. Die Methoden des Mentaltrainings stützen sich unter anderem auf eine Anzahl von psychologischen Effekten, die sich auf den Sport übertragen lassen. So ist beispielsweise bei der Erwärmung vor einem Wettkampf die physiologische Komponente nur ein kleiner Teil. Die Psyche des Athleten benötigt zum optimalen Wettkampfverlauf mindestens die gleiche Aufmerksamkeit. Die erlernten Methoden sind für Anfänger bis Spitzensportler gedacht, die ihren Leistungs-zuwachs beschleunigen möchten. Den Bereich des mentalen Trainings werde ich in den kommenden Jahren als meinen persönlichen Schwerpunkt setzen und ihn weiter ausbauen. Einen Überblick und einzelne Methoden werde ich in der C-Trainerausbildung sowie in einzelnen Fortbildungen vermitteln. Des weiteren stehe ich dem Referat Leistungssport beratend zur Seite und werde sportartübergreifend die Einzelfallberatung fortsetzen. Von diversen Leistungssportlern aus verschiedenen Sportarten liegen bereits Anfragen vor, wobei die Leichtathleten natürlich oberste Priorität haben. Wer sich für den Bereich Mentales Training interessiert, dem empfehle ich zunächst das oben genannte Praxisbuch von Michael Draksal. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Jan Dreier