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Sprinter Tjark Schult stürmt ins Finale

Mönchengladbach – Es ist für viele Sportler ein unerreichbares Ziel, die Teilnahme an einer deutschen Meisterschaft. Sprinter Tjark Schult erfüllte in diesem Jahr gleich drei der Normen und stand vor einem Luxusproblem. Welche der Strecken sollte er in Angriff nehmen. Die 400m-Hürden hatte er ursprünglich fokussiert. Hier blieb in den letzten Wettkämpfen aber der Beigeschmack eines hohen Risikos. Einerseits eine große Reserve nach vorn, aber auch die Gefahr, dass man sich im Rhythmus vertritt und so das Finale verpasst. Die 400m-Sprintdistanz ohne Hürden hatte Tjark mit einem großen Leistungssprung bereits zwei Mal unter 50 Sekunden gesprintet. Hier stand er mit dieser starken Zeit von 50,25sec am ehesten im Finale. Die Norm der 200m-Sprintdistanz erfüllte er ebenfalls, wobei er hier wenig Aussichten auf das erstrebte Finale der besten acht Sprinter hatte. Am Ende entschied sich Tjark für die 400m, da der Traum von einem Finaleinzug größer war als die geliebte Hürdenstrecke. Im Vorlauf ging er mutig an, konnte das Tempo bis zum Ende halten und gewann sogar seinen Vorlauf und qualifizierte sich direkt. Nachdem das größte Ziel bereits erreicht war, lief Tjark im Finale ein kontrolliertes Rennen und konnte sich kurz vor dem Ziel mit starkem Endspurt sogar auf Rang fünf vorschieben. Die neue Bestzeit von 49,70sec zeigt, dass sich auch an zwei Tagen in Folge die Stadionrunde schnell sprinten lässt.
Dass Freud und Leid eng zusammenliegen, musste das Mittelstreckentalent Mina Ullmann erfahren. Sie hatte sich über die 800m-Distanz qualifiziert und danach sogar noch ein weiteres Mal die Leistung auf 2:16,36min gesteigert. Eine Woche vor ihrer DM durfte sie zudem ins nationale DLV-Jugendlager mit anderen Talenten reisen. Für ihre erste Deutsche Meisterschaft hatte sie sich viel vorgenommen und der Trainingszustand war auf einem hohen Niveau. Dann passierte das Unglück: Beim Tragen von Tischen in der Schule knickte sie um. Mina reiste in der Hoffnung auf schnelle Heilung zwar noch nach Mönchengladbach, musste vor Ort aber die Diagnose bekommen, dass sie ihre erste nationale Meisterschaft nicht laufen kann.
Der dritte im Bunde, Speerwerfer Jorge Reitz konnte als jüngerer Jahrgang in der U18 sich mit 53,76m auf Rang 12 platzieren. Fürs Finale wären über 60m nötig gewesen. Diese wären vielleicht auch möglich gewesen, hätte sich Jorge beim Hochsprung vier Wochen zuvor nicht das Außenband im Fuß gerissen.
Trainer Jan Dreier weiß, dass bis zur DM viel passieren kann: „So schnell, wie sich Dinge vor einer Deutschen Meisterschaft ereignen, kann man sie oft gar nicht erfassen. Verletzungen kommen trotz großer Vorsicht immer schnell. Mal trifft es die Konkurrenz, mal die eigenen Athleten. Am Tag selbst sind die Startfelder oft anders, als man erwartet hat. Für Tjark freue ich mich sehr, dass er in der starken Konkurrenz seinen Traum sich selbst erfüllt hat. Und für Mina und Jorge ist es sicherlich nicht die letzte Normerfüllung für die Top 20 in Deutschland, dennoch ist es sehr ärgerlich“.

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