Mehrkampf fordert die Flensburger
Hamburg – Bei den stark besetzten Landesmeisterschaften der Mehrkämpfer von Hamburg und Schleswig-Holstein holten die Athleten der LG Flensburg gleich fünf Medaillen (2 Gold, 3 Bronze).
Im Mehrkampf gingen die Mehrkampfspezialisten Loke Sommer und Anton Temme zusammen mit weiteren acht Athleten an den Start, die sich in anderen Disziplinen spezialisiert haben. Bundeskaderathlet Loke (20) siegte zwei Wochen nach seinem starken Auftritt bei den Deutschen Meisterschaften mit 4901 Punkten und nutze den Wettkampf noch einmal um einige Techniken der sieben Disziplinen des Hallenmehrkampfes zu verfeinern. Anton Temme, der seit Jahren der konstanteste Mehrkämpfer der Männerklasse ist, gewann hinter zwei Hamburger Athleten die Bronzemedaille (4383 Punkte) und konnte dank seiner Routine in jeder Disziplin „liefern“. Die Goldmedaille gewann er mit der Mannschaft (11713) zusammen mit Speerwerfer Florian Walther (3052 Punkte) und Hürdentalent Liam Otte (4278 Punkte).
Die Mehrkampfmeisterschaft ist für die Athleten immer eine besondere Meisterschaft, da sie zusätzlich als Team starten und zwei Tage gemeinsam durch Höhen und Tiefen geht. Zudem erhalten die Athleten bis zum Alter von 16 eine sehr breit aufgestellte Ausbildung, so dass auch alle einen Mehrkampf durchlaufen können, selbst wenn sie in anderen Disziplinen schon spezialisiert sind. So überraschte insbesondere Lauf-Ass Friedrich von Gyldenfeldt (3418 Punkte) mit vielen Bestleistungen nicht nur sich selbst mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der U16. Die Wogen des Mehrkampfes erlebte Jorge Reitz (U16, 3250 Punkte), der mit 2,80m im Stabhochsprung und vielen anderen starken Einzelleitungen einen großartigen Wettkampf zeigte und dann in der vorletzten Disziplin an der ersten Hürde aber hängen blieb und hier so viele Punkte liegen ließ, dass er ins Mittelfeld zurück viel. Zusammen mit Läufer Torben Gaude, der auch in vielen Disziplinen über sich hinauswuchs, holte sich das Team mit 9662 Punkten 11 Punkten Rückstand auf den PSV Eutin die Bronzemedaille.
Sprinter Kasimir Kehrer stellte sich neben Loke Sommer in der U20 der Konkurrenz und rutschte mit Rang Vier nur knapp am Treppchen vorbei (3723 Punkte), bemerkenswert war vor allem, dass er erstmalig die drei Meter-Marke im Stabhochsprung knackte.
Der Landesmeister im 400m-Sprint Tjark Schult (U18) nutzte den Wettkampf ebenfalls für sich und wuchs in vielen Disziplinen über sich hinaus. Insbesondere im Weitsprung freute er sich über eine neue PB von 5,81 Punkten, insgesamt wurde er im Feld der U18 Siebter.
Jannes Billerbeck (U18, 3081 Punkte) stellte viele neue Bestleistungen auf und machte insbesondere im Hochsprung auf sich aufmerksam. Erst bei 1,72m fiel die Latte drei Mal in Folge, das aber auch auch ganz knapp.
Einzige weibliche Athletin am Start war Läuferin Milana Deckert(U18), die mit Rang Sechs (2642 Punkte) in einem großen Feld aus 19 Athletinnen ein sehr starkes Ergebnis ablieferte und ihre Vielseitigkeit bewies.
Trainer Jan Dreier freute sich über die Entwicklung:“ Mehrkampf ist eine eigene Disziplin. Man ermüdet über die zwei Tage und über 12 Stunden Wettkampf immer mehr und muss hiermit körperlich und mental umgehen können. Daher freue ich mich immer, wenn die Sprinter, Werfer und Läufer diese Wettkämpfe nutzen, um an sich zu arbeiten und als Team diese Tortur meistern. Die guten Ergebnisse sprechen für sich“.