Sieben- und Zehnkämpfer erleben eine Hitzeschlacht
Flensburg – Das Stadion war am Wochenende Austragungsort für eine ganz besondere Disziplin der Leichtathletik, den Mehrkampf. Zwar besteht der Mehrkampf aus sieben oder sogar zehn Disziplinen, dennoch ist der Wettbewerb, der über zwei Tage geht, in der Leichtathletik als einzelne Disziplin einzuordnen. Ein Sportler, der einen Zehnkampf absolviert, braucht Technik für 10 Disziplinen, Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und viel Durchhaltevermögen. Mehrkämpfer sind mental stark, mutig, können sich gut organisieren und auch mal einen Tiefschlag gut wegstecken.
Trainer Jan Dreier weiß“: Zehnkampf ist Charakterschulung“. Zudem wächst man mit den anderen Athleten innerhalb der zwei Tage zu einer Einheit zusammen und bildet ein starkes Team, welches sich untereinander trägt.“
In der LG Flensburg spielt der insbesondere der Zehnkampf eine besondere Rolle. Neben den Wettkämpfen auf Landes- und Bundesebene starten bis zu 30 Athleten in Berlin Spandau und absolvieren dort einen Jedermann-Zehnkampf.
Bei der heimischen Landesmeisterschaft gab es somit auch mehrere Erfolge. Bundeskaderathlet Loke Sommer gewann seine Wertung mit 6734 Punkten, sammelte bei den heißen Temperaturen wichtige Erfahrungen im Umgang mit Hitze. Gold gewann auch das Team
mit Jeremmy Okeyo, Marek Carstensen und Milan Heine mit 5254 Punkten im Vierkampf.
Am Tag zwei startete Jeremmy in seinen ersten Neunkampf durch. Nach einem Crashkurs im Stabhochsprung sprang er im ersten Wettkampf gleich 2,40m und beendete den Wettkampf mit beeindruckenden 4330 Punkten als 6. Bei starker Konkurrenz.
Im Team starteten auch Taissia Weber, Svea Reese und Lova König, die mit 5025 im Vierkampf Silber gewannen.
Ein ambitioniertes 800m-Rennen am Ende des Siebenkampfes zeigte Milana Deckert, die nach langer Verletzungspause wieder ins Wettkampfgeschehen eingriff. Durch den starken 800m-Lauf sprang sie von die Konkurrenz unerwartet in der Wertung von Rang fünf auf den Bronzerang (3739 Punkte).
Sprinterin Taissia Weber (W15) sowie Langsprinter Tjark Schult, beide national in der Spitze erfolgreich, stellten sich ebenfalls der Herausforderung und wurden beide in großen Feldern Vierte, konnten zudem einige Bestleistungen ergattern.
Bronze gab es auch für Noah Dräger (U20), der sich nach wenigen Wochen Training als Neuling gleich dem Vierkampf stellte und 1704 Punkte sammelte.
Sensationell groß war das Feld der Frauen. Gleich 17 Siebenkämpferinnen waren am Start. Am Ende siegte Paula de Boer (MTV Lübeck), die ursprünglich das Flensburger Stadion aus ihrer Jugend als „alte Heimat“ gut kennt.
Trainer Jan Dreier freute sich über die Fortschritte:“ Jeder Mehrkampf ist für den Athleten und die Athletin eine erklommene Treppenstufe. Die Flensburger haben sich super präsentiert. Spannend ist immer der Sprung von Tag 1 auf Tag 2, wo sich dann zeigt, welche Vereine die anspruchsvollen Disziplinen wie Stabhoch, Diskus, Hürde und Speer auch wirklich entwickeln können.“